Ein Jahr im Homeoffice

Ein Jahr im Homeoffice

Ob die Grünpflanze noch lebt? Und wie schmeckt nochmal der Kaffee im Büro? Inzwischen ist es fast ein ganzes Jahr, in dem ein Großteil unseres Teams im Homeoffice arbeitet. Schuld daran ist die Corona-Krise, die vieles in der Arbeitswelt verändert hat, auch bei uns. Dabei hat jeder seine eigene Strategie, das Beste aus dieser Situation zu machen und seine Ziele zu erreichen. Wie sie die Arbeit im Homeoffice erleben, was in ihren Augen positiv und was dagegen negativ ist, darüber berichten vier Kollegen aus unserer Abteilung Produktentwicklung: Danilo Reinhard (32), Dennis Mais (31), Jonas Nattkamp (33) und Ravand Atruschi (30).

Hallo Danilo, Dennis, Jonas und Ravand! Wisst ihr noch, wie es in euren Büros aussieht? Wann wart ihr das letzte Mal dort?

Ravand: Das war im März 2020, also vor fast einem Jahr.

Dennis: Bei mir ist es nicht ganz so lange her: Juli 2020.

Danilo: Ich glaube, bei mir war das im November. Ich war kurz im Büro, um ein Laptop abzuholen. Anfang August habe ich mal Kollegen getroffen.

Jonas: Genau, beim gemeinsamen Go-Kart-Fahren, damals konnte man das ja noch. Ich war am 6. Januar zuletzt im Büro, ist also noch nicht ganz so lange her. An allen anderen Tagen habe ich aber seit März 2020 im Homeoffice gearbeitet.

An welchen Projekten arbeitet ihr denn aktuell?

Ravand: Danilo, Jonas und ich arbeiten momentan hauptsächlich am Online-Konfigurator für die Abrechnung. Mit ihm können Dienstleister aus dem Gesundheitswesen, zum Beispiel Physiotherapeuten und Sanitätshäuser, die Abrechnung ihrer Leistungen individuell konfigurieren – direkt auf der Website der opta data Gruppe. Der Konfigurator wird bereits aktiv genutzt, von uns aber im Hintergrund laufend weiterentwickelt.

Dennis: Ich arbeite nicht am Online-Konfigurator für die Abrechnung, sondern zusammen mit anderen Kollegen an odWeb.tv.

Jonas Nattkamp, Ravand Atruschi und Danilo Reinhard (v. l. n. r.)

Viele Vorteile, aber auch Nachteile

Bevor wir auf Einzelheiten eingehen: Was unterscheidet die Arbeit im Homeoffice für euch grundsätzlich von der Arbeit im Büro? Welche Vorteile hat es, zu Hause zu arbeiten?

Dennis: Im Homeoffice zu arbeiten bedeutet für mich, auf die teilweise nervige Autofahrerei verzichten zu können. Ich muss also auch weniger tanken. Zuhause ist es außerdem schön ruhig, es gibt keine Ablenkungen.

Danilo: Stimmt, bei mir ist das auch so. Außerdem kann ich im Homeoffice auch auf mein eigenes Equipment zurückgreifen. Als Gamer ist man ja grundsätzlich bestens ausgestattet.

Ravand: Der größte positive Unterschied ist für mich, dass ich jeden Tag bis zu drei Stunden mehr Freizeit gewinne, weil ich nicht mit Bus und Bahn zum Büro pendeln und Angst haben muss, meine Anschlüsse zu verpassen. Länger schlafen kann ich nun auch. Meine Arbeit ist im Homeoffice außerdem viel effizienter. Dennoch vermisse ich die Kollegen schon etwas.

Gibt es noch mehr, was ihr im Homeoffice vermisst?

Ravand: Die gemeinsamen Mittagspausen mit den Kollegen. Außerdem besitzt der Arbeitsalltag im Homeoffice weniger Struktur als die Tage, an denen ich im Büro arbeite.

Dennis: Dazu kommt, dass auch im Privaten Struktur verlorengegangen ist – vieles, was man vorher in seiner Freizeit unternehmen konnte, ist momentan nicht möglich, zum Beispiel Training.

Jonas: Ins Büro bin ich meistens mit dem Rad gefahren. Dieser Arbeitsweg mit dem Fahrrad fällt leider weg.

Eigene Tagesstruktur schaffen

Wie sieht euer Arbeitsalltag im Homeoffice denn aus? Ist er tatsächlich komplett strukturlos?

Dennis: Nein, natürlich nicht. Bei mir hat er sogar einen festen Ablauf: Um 8:45 Uhr stehe ich auf, mache mich kurz frisch und starte um 9 Uhr mit unserem Programmierer-Meeting in Microsoft Teams. Dann geht es bis etwa 17:30 Uhr mit der Arbeit weiter, natürlich mit einer Pause dazwischen, die ich aber meistens am Rechner verbringe.

Ravand: Bei mir ist es ganz ähnlich. Aufstehen, kurz ins Bad, Video-Meeting und dann arbeiten bis Feierabend. Meine Pause verbringe ich als bekennender Computer-Nerd ebenfalls am Rechner – ich esse nur einmal pro Tag.

Danilo: Meinen Arbeitsalltag habe ich ähnlich wie im Büro organisiert. Da besteht also kein großer Unterschied.

Jonas: Geht mir genauso. Nur halt mit dem Unterschied, dass Besprechungen nicht mehr vor Ort, sondern online stattfinden.

Apropos Mittagessen am Rechner: Als Außenstehender glaubt man ja, dass sich Programmierer fast ausschließlich von Tiefkühlpizza ernähren. Stimmt das?

Danilo: Nein, das stimmt natürlich nicht. Bei mir kommt maximal nur einmal pro Woche Tiefkühlware auf den Tisch.

Ravand: Bei mir meistens Fleisch, Käse, Eier oder ein leckerer Dönerteller.

Dennis: Bei mir hängt es immer davon ab, ob ich Lust habe zu kochen. Trotzdem esse ich natürlich nicht jeden Tag Pizza – einmal die Woche kann es aber vorkommen.

Jonas: Meine Ernährung hat sich auch im Homeoffice nicht geändert. Es ist meist etwas zwischen Keto und Low-Carb.

Dennis Mais

Teamwork auch über Distanz

Zurück zur Arbeit: Danilo, Jonas und Ravand, wie ihr eben verraten habt, arbeitet ihr gemeinsam am Online-Konfigurator für die Abrechnung. Wie genau hat man sich diese Zusammenarbeit unter Homeoffice-Bedingungen vorzustellen?

Ravand: Wir sind während unserer gesamten Arbeitszeit in einem Online-Meeting, also dauerhaft miteinander verbunden. Dabei sprechen wir über unsere Arbeitsschritte und darüber, was wir gerade entwickeln. Dazu nutzen wir häufig Screen-Sharing, das heißt, wir teilen unsere Bildschirme mit den anderen. Jeder sieht also, was momentan auf meinem Bildschirm passiert. Zum Einsatz kommt auch Pair-Programming: Das bedeutet, dass mindestens zwei Kollegen gemeinsam programmieren. Der eine arbeitet am Code, der vom anderen direkt kontrolliert werden kann. So lassen sich gemeinsam schnell und agil Lösungen finden, wenn mal Fragen und Probleme auftreten.

Danilo: Wir arbeiten dabei mit verschiedenen Tools und Programmen: unter anderem mit Discord, einem Instant-Messenger, über den auch Videomeetings stattfinden. Außerdem nutzen wir WAMP. Das ist ein Programm, um auf seinem Rechner einen Webserver und einen Datenbankserver zu erstellen oder zu simulieren. Und mit PhpStorm nutzen wir eine Entwicklungsumgebung, um zu programmieren – anders gesagt: ein Programm, um Programme zu schreiben.

Wie sieht deine Arbeit aus, Dennis? Du sagtest, dass du nicht am Online-Konfigurator für die Abrechnung, sondern an odWeb.tv arbeitest. Was hat sich für dich verändert?

Dennis: Dazu muss man wissen, dass ich 2020 die meiste Zeit an opta data one gearbeitet habe, dem Kommunikations- und Produktivitätstool unserer Unternehmensgruppe. Im Büro gab es dazu in der Regel alle ein bis zwei Wochen ein Meeting mit dem Backend-Team, was mit Corona natürlich hinfällig wurde. Seit Ende 2020 arbeite ich nun an odWeb.tv mit. Dadurch gibt es das eine oder andere Meeting mehr, alles natürlich online.

Berufliches und Privates trennen

Als Programmierer verbringt man ja generell viel Zeit am Rechner, vermutlich auch außerhalb der Arbeitszeiten. Wenn nun das Zuhause zum Büro wird, wie kann man da noch Berufliches und Privates voneinander trennen?

Danilo: Ich schließe einfach die Programme WAMP und PhpStorm – also die Programme, die wir dienstlich nutzen.

Dennis: Genau. Und Microsoft Teams schließe ich auch.

Jonas: Ich muss zugeben, dass bei mir Berufliches und Privates inzwischen ineinander verschmolzen sind. Ich arbeite teilweise noch am späten Abend oder am Wochenende.

Ravand: Auch für mich ist keine erkennbare Trennung mehr vorhanden. Ich arbeite teilweise bis Mitternacht – manchmal auch, weil ich im Lockdown Langeweile habe.

Schafft ihr es dennoch, von der Arbeit abzuschalten?

Ravand: Klar, wenn ich etwas anderes zu tun habe.

Danilo: Ich schaue mir YouTube-Videos an.

Dennis: Auch ich kann bei YouTube-Videos gut abschalten, genau wie bei Netflix-Serien und beim Zocken, also bei Computerspielen.

Jonas: Ich ebenso – vor allem aber beim Sport.

Fitnessstudio und Friseur

Der aktuelle Lockdown macht es schwierig, sich außerhalb der eigenen Wände abzulenken. Wie wirkt er sich bei euch im Privaten aus?

Ravand: Schon seit sehr langer Zeit kann ich nicht mehr ins Fitnessstudio gehen, um zu trainieren. Ich fühle mich unfit.

Dennis: Auch mich nervt es sehr, nicht mehr zum Training gehen zu können. Zu allem Überfluss ist das Wetter zurzeit einfach schlecht, so dass es nicht möglich ist, etwas Schönes zu unternehmen.

Danilo: Normalerweise fahre ich häufiger in die Heimat, also nach Norddeutschland. Das passiert momentan eher selten.

Jonas: Wie sich der Lockdown bei mir im Privaten auswirkt? Mehr Stress mit der besseren Hälfte.

Dann lasst uns doch zumindest dieses Interview positiv abschließen: Was werdet ihr als Erstes tun, sobald der Lockdown beendet ist?

Dennis: Ich gehe wieder zum Training – und endlich mal wieder tauchen.

Ravand: Natürlich direkt ins Fitnessstudio gehen!

Danilo: Nichts Besonderes, glaube ich.

Jonas: Sofort zum Friseur gehen.

Über den Autor

Frank Unterberg ist in der opta data digital communication GmbH im Bereich Content & Communication aktiv – nun auch mit diesem Blog.

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